Ungeplantes passiert……………
Die Vorgeschichte
Februar
Dienstagabend, ich suchte mit lauter Vorfreude auf die kommende Saison nach neuen Domizilen zum Carphunten, draußen schneite es und ich stöberte und stöberte und wurde auch fündig! Mir stießen die FZZ Seen in die Augen bzw. der Oswald See. Gleich griff ich zum Telefon und rief bei Wolfgang Suppan, dem Obmann des FZZ an, um Nägel mit Köpfen zu machen. Nach kurzem Gespräch wurde folgendes vereinbart: Im Mai sollte ich noch mal Anrufen, damit ein Aufsichtsorgan drei Plätze aussteckt (reserviert), damit wir nicht umsonst nach Jöß oder besser gesagt 266 km fahren.
Mai
Ende Mai war es soweit. Ich rief bei Wolfgang an, um die Plätze zu reservieren, nach erneut kurzem Gespräch wurde mir versichert, dass in der Regel genügend frei Plätze seien und es im Notfall immer noch das „Werk“ auf der anderen Seite gäbe, von dem man auch Angeln könnte. Natürlich hatte ich mich auf das, was er sagte verlassen und dachte mir nichts. „Der wird scho wissen, von was er redet!“
1.Juni
Wir beluden unser Hyundai Schlachtschiff mit allem was die Predators zum Hunten brauchen und redeten über den Oswald See, welche Taktiken wir einsetzen werden usw…
2.Juni
3 Uhr morgens, los ging es nach Jöß. Zu diesem Zeitpunkt war unsere Laune noch auf einem Hoch, welches leider drei Stunden später abflauen sollte. 6 Uhr morgens, wir kamen am Oswald an und sahen einen völlig überlaufenen See. Gleich zum Handy gegriffen, die Telefonnummer von Wolfgang angewählt, den ich zwar am Feiertag um kurz nach 6 störte und ich glaube sogar aufweckte, aber das war mir so was von Scheiß egal! Er sagte mir wortwörtlich: „Der See hat 15 ha, da werdet ihr schon einen Platz finden. Fahrt auf die andere Seite zu dem Werk“. Gesagt getan, doch leider saßen da auch Angler und unser Traum vom Angeln am Oswald war zerstört. Leicht genervt, um es einmal harmlos zu formulieren, rief ich ihn wieder an. Er verwies uns auf den Jößer See 1, einen kleinen Teich mit ca. 5 ha, wo wir nicht Füttern und nur mit 2 Ruten hätten fischen können. Das wollten wir uns natürlich nicht antun und nach einen weiteren Gespräch mit Aufsichtsorganen dieses Vereins wurde uns mitgeteilt, dass Reservieren der Plätze am Oswald generell nicht möglich und dass an Wochenenden der See immer so überlaufen sei. Nach dieser Information, die im Februar nützlich gewesen wäre, hatten Max, Kurti und Ich einstimmig beschlossen, diesen Verein keinen einzigen Euro an diesem und an keinen anderen Tag unseres Lebens in den Rachen zu werfen und beschlossen weiter zu ziehen. Unzuverlässig, unfreundlich und unfähig. Diese drei Wörter treffen meiner Meinung nach vollkommen auf diesen Menschen zu. Vielen Dank an Wolfgang … für Nichts!
Das speziell Kurti auf 180 Sachen war, brauche ich ja nicht zu erwähnen! Wie wir später noch erfahren sollten, waren wir nicht die einzigen Angler, wo diese Masche durchgezogen wurde. Von einem Angler erfuhren wir, dass er schon vier mal hinfuhr und vier mal wieder nach Hause fahren konnte, da der See vollkommen ausgebucht / überlaufen war.
Donnerstagvormittag:
Nach oben beschriebenen Vorkommnissen starteten wir die suche nach einem Gewässer für die kommenden drei Tage. Folgende Teiche und Seen wurden angefahren bzw. angerufen:
Maierteich (voll)
Steirerteich (voll)
Schielleiten (voll)
Röcksee (nur Nachtfischen, wenn man ein Zimmer mit bucht)
Edelsee (kein Nachtfischen)
Fischercamp Thermenland (Wettfischen an diesem Wochenende)
Inkognito Lake (voll)
K1 Schottergrube (zwar nur Jahreskarten, aber probieren kann man es)
Schwarzl See (wurde in Erwägung gezogen, konnten aber zu diesem Zeitpunkt keine Kartenausgabestelle ausfindig machen)
Wundschuher See (voll)
Letztendlich wurde uns am Wundschuh der Hubertusteich nahe gelegt und siehe da, die letzte Hoffnung das Wochenende zu retten erfüllte sich, wir fanden einen Platz zum Angeln. Dass manches Einfaches so schwer sein kann…
Der Hubertusteich
Ja da waren wir. Donnerstag um 10 Uhr 30 saßen wir bei Resi in der Fischerhütte am Hubertusteich. Leicht entnervt aber glücklich, einen Teich gefunden zu haben, saßen wir da und tranken eine Tasse Kaffee bzw. Max das erste Bier des Tages das nicht das letzte sein sollte *grins*.
Wir schleppten unser Tackle zur letzten Bucht und bauten bei strahlendem Sonnenschein auf. Die Sonnenstrahlen hielten sich immer bis zum Nachmittag, anschließend regnete es für einige Stunden. Kaum die Ruten zusammengesteckt und die Schnüre durchgefädelt, ging es los Folgendes Menü wurde den Flossenträger serviert: Weichgekochter Mais mit Hanf und ein paar CS-Boilies angefüttert. Am Futterplatz präsentiert mit Draufgabe einer herrlich aussehenden Montage mit einem deliziös schmeckenden Fugo Boilie.
Wie sich beim Loten herausstellen sollte, hatten wir im Uferbereich eine Durchschnittstiefe von 70 bis 80 Zentimeter und auf einer Entfernung von ca. 40-50 Metern eine gewaltige Abbruchkante auf einer Untiefe von 1,10 Meter mit einem sehr schlammigen Boden. (kein Faulschlamm) Unsere Futtertaktik ging von Beginn an auf, kaum hatten wir angefüttert oder besser gesagt nachgefüttert, kamen unsere Bartelträger und fingen an zu fressen. Besonders den Koikarpfen konnte man beim Suchen und Fressen auf die Flossen schauen. Egal ob Donnertag Nachmittag, Freitag, Samstag oder Sonntagvormittag, wir fütterten, köderten auf, warfen aus, aßen, tranken das ein oder andere Bierli, holten uns bei Mutter Sonne einen Sonnenbrand, warteten auf den alltäglichen Regen und fingen jede Menge Fische. Wir kamen auf eine Gesamtstückzahl von 52 Fische. Im Schnitt fingen wir alle 1,5 Stunden einen Fisch. Zwar hatten wir in der Nacht meistens Fresspausen, aber das hatte auch nur Vorteile, da wir in der Nacht unsere Akkus wieder laden konnten.
Resümee
Der Hubertusteich befindet sich erst in der Aufbauphase, was die Gewichte der Karpfen betrifft. Allerdings gibt es einige Schmankerl im See, z.B. einen schwarzen Amur um die 40kg. Zum Relaxen und gemütlichen Fischen ist dieser Teich sehr zum empfehlen, wer allerdings etwas anspruchvolles sucht, sollte sich ein anderes Ziel wählen. Es ist eine sehr gepflegte Anlage mit vorhanden Waschbecken und Toiletten sowie die Fischerhütte, wo der hungrige und durstige Angler immer etwas Stärkendes bekommt. Das einzige Negative ist, dass viele Anfänger am Teich angeln, die natürlich noch nicht den richtigen Umgang mit dem Fisch intus haben. Dem entsprechend sehen die Karpfen auch aus. Kaputte und fehlende Flossen, offene Wunden an den Flanken etc. Etwas ganz Besonderes ist allerdings, dass es 3 Stege an einer Waldseite des Teiches gibt, die ein Angler gegen Aufpreis mieten kann und dort totale Narrenfreiheit genießt.
In diesem Sinne, lasst euch beim Fischen nie unterkriegen, egal was passiert!
Grüße Mandi