Samstagmorgen

Nebel gleitete langsam über das ruhende Wasser und eisige Oktoberkälte erfüllte die Luft. Die ersten Sonnenstrahlen schienen über die Felder und tauten Eis, das sich über Nacht auf den Tackle gebildet hatte, langsam auf. Vor meinen Füßen lag nicht nur ein makelloser Schuppenkarpfen, der nur darauf wartete, abgelichtet und ins kühle Nass zurückgesetzt zu werden, sondern auch mein neuer Personal Best von 19,70 Kilogramm. Ein fantastischer Carphuntermorgen und das Gefühl vollster Zufriedenheit umkamen mich.

Aber zurück zum Anfang

Als ich im September durchs Netz surfte und überlegte, in welche Richtung mich mein letzter Trip 2011 verschlagen sollte, wurde die Richtung je länger ich überlegte umso klarer: Bergteich Schönfeld.

Da Stand ich nun. Donnerstag, der 13. Oktober bei abwechselnden Sonnenschein und zunehmendem Wind. (die Frisur hält) Der Rod-Pod war aufgebaut und verschraubt, die Ruten zusammengesteckt und Montagen gebunden. Das ich alle Ruten  mit „Schneemandl“ und Partikel bzw. unseren mehr als gut bewährten CS Boilies bestückte, muss ich ja nicht mehr erwähnen – oh, das hab ich ja gerade. Na egal, das Futterboot fuhr seine Runden und die Köder waren platziert. Das Warten konnte beginnen.

Neben Rotaugenangeln, dass sich wesentlich schwieriger als letztes Jahr gestalte, da die Temperaturen in der Nacht unter Null fielen, beschäftigte ich mich mit beobachten, beobachten und nochamals…beobachten.

Der Tag wurde zur Nacht, die Nacht wurde zum Morgen und der Morgen brachte ein zaghaftes Piepsen des Delkims. Nach ca. fünfmaligem Piepsen stand ich neben meiner partikelbestückten Rute und war bereit den Kampf aufzunehmen. „Einmal noch, einmal noch Piepen und dann biste fällig“, dachte ich mir: Pieps, der Anhieb saß auf den Punkt. Bei leichtem Frost drillte ich einen schönen Schuppenkarpfen ins Netz. „Yes, come in..“, würde ein englischer Kollege jetzt rufen. Die Waage blieb bei 11,60kg stehen und mein Grinsen wurde immer breiter.

Auch der Freitag wurde mit warten auf Bisse, mit Carphunter Gesprächen mit Hari und auf das Eintreffen meines guten und langjährigen Freundes Lukas, der sogar selber Fischen wollte, verbracht. Ich fing sogar noch drei Rotfedern, man höret und staunet!

Am Freitagabend war es soweit, Lukas traf ein und nach einer kurzen Einführung in die Welt des Karpfenfischens begann die Nacht und das Warten erneut. Der Mond strahlte in voller Pracht und das Kühle der Dunkelheit verbreitete sich sehr rasch.

Die Nacht verlief ebenfalls ruhig, gelegentlich hörte man einen Karpfen springen oder eine Maus am Zelt vorbei laufen. Fröstelinfo: diese Nacht war  mit Minus 8 Grad die kälteste der drei!

Samstagmorgen dann mein Schuppi mit knappen 20 kg, war das ein geiler Start in den Tag. Überlisten konnte ich ihn mit einer ganz einfachen und simplen Inline-Montage und einem Duo aus einen Solar Pineapple Pop-Up kombiniert mit einen zusammengeschnitzten Fugo-Boilie, das schon längere Zeit im Dip schwimmen durfte.

Der restliche Tag verlief wie der Vorherige, recht ruhig: keine Runs, Wind, Sonne und Wolken. Gott sei Dank war die Nacht von Samstag auf Sonntag etwas Lauer, zwar immer noch kalt, aber besser wie die 8 Grad Minus in der Vornacht.

Die nächste Nennenswerte Aktion geschah am Sonntagvormittag, ein schön gleichmäßiger Run, den sich Lukas annahm und fast landen konnte. Aber leider nur fast, da dieser (ich schätze 12-14kg) das Boilie vor den Schlingen meines Netzes ausspuckte. War zwar Scheiße aber okay, kann passieren! *grins* Danach packten wir alles zusammen und machten uns aus dem Staub.

Abschließend kann ich nur eines sagen, dass meine Mannen und ich nächsten Herbst wieder ins Waldviertel fahren.

„I’ll be back“
2012