Neues Jahr, neue Chance, neue Plätze, gleiches Trio und die Laune eines Sees, der einen liebt oder hasst oder beides?! … „wos waß den i“!!!
Gleich beim Eintreffen sahen wir den ersten 20+ Karpfen von einem Anglerkollegen. Ein schöner Schuppenkarpfen, der schon sein Laichgeschäft verrichtet hatte und bis auf ein paar fehlender Schuppen keine Verletzungen hatte. Geiler Start in einen sehr schönen aber windig-kalten Tag.
Max, Kurti und ich bezogen heuer die ersten drei Plätze neben der Schonbucht auf der südlichen Seite entlang der Mur. Wir stellten pro Platz einen Rod Pod auf und legten pro Kopf eine Rute darauf, sodass (laut Theorie) jeder die gleichen Chancen hatte.
Auf Platz eins wurde eine breite Futterstraße gezogen, um die vorbeischwimmenden Flossenträger abzufangen und zu haken. Bei Platz zwei wurden Stellen mit Schotter oder größeren Steinen gesucht und ebenfalls angefüttert. Platz drei war wieder unser Single-Hookbait-Platz, sprich wir versuchten unsere Köder soweit wie möglich Richtung Insel zu werfen und zu hoffen, dass ein Carp die CS-Murmel findet und einsaugt.
Kurz nach dem alle Montagen im Wasser einschlugen, hatte Max die erste Aktion, ein Piepser an seiner Inline Feeder Montage, welche mit einer Maiskette bestückt war. Uh, uh, des wird wahrscheinlich eine Brasse sein und es kam wie es kommen musste, ein „Klodeckel“ mit 3kg hakte sich selbst. Kurz darauf die nächste, welche die selbe Größe hatte. Okay, Plan Maiskette wurde gestrichen und so trat Operation drei, Ruten drei Kugeln, in Kraft. Eine Fugo-Murmel mit einem Pop-Up Maiskorn wurde aufgezogen und siehe da, es klappte!
Da wir dieses Mal zu faul waren, unser ganzes Kochequipment mitzunehmen, holten wir abwechselnd beim ca. 15 min entfernten Radlertreff unsere Abendstärkungen. Backhendl, Grillteller, Schnitzel usw. wurden verspeißt und kräftigten uns für die Nächte.
Der Mond spiegelte sich auf dem ruhig liegenden Wasser und wir verkrochen uns in die Schlafsäcke. Kaum gewärmt und die Äuglein ganz schwer, riss uns der erste Vollrun aus dem Halbschlaf. Wenn der Tag schon keine Runs brachte, so sollte uns wenigstens die Nacht entschädigen. Gleich der erste Carp stellte sich als kämpferisch und schön schuppig heraus. 14,90 kg brachte er auf die Waage und die Entscheidung mit einer Solo Ananas Pop-Up Kugel zu fischen, stellte sich als richtig heraus. Yes, the carp is in the net. „Sorry, my english is not the yellow from the egg“. *grins*
Kaum versorgt und ein Sicherheitspic gemacht, wurde er gesackt und das Warten ging weiter. Warten auf die nächste Aktion, warten auf den Sonnenaufgang, warten auf das Frühstück (HUNGER), warten auf das Fotoshooting am Morgen.
Um 5 Uhr riss uns der nächste Run aus dem Schlaf. Kaum hatte ich den Anhieb gesetzt, spürte ich die ganze Kampfkraft eines, sagen wir, nicht gerade begeisterten Bartelträger der gehackt wurde. Während des Drills kreisten ähnliche Gedanken wie das Jahr zuvor am Bergteich durch meinen Kopf: „Des kunt a 20+ sein, des muas ana sein…“. So stark zeigte sich mein beschuppter Freund. Ein sehr langer und schlanker Rücken kam an die Oberfläche. „Juhu“ dachte ich und schon war er im Kescher. Man sah und spürte es schon dass es kein 20er sein kann, aber 16,50 kg sind auch nicht zu verachten. YES!!!
So konnte es weiter gehn… aber leider blieben Kurti und Max ohne Fisch, aber Ihre Zeit wird/sollte kommen. Am Morgen schossen wir die Bilder und entließen die beiden in ihr Element.
Der Freitagvormittag wurde mit Markern, Spotten und Warten verbracht, die Unterhaltungen mit unseren Nachbarn Manuel und Claudia, oder besser bekannt als die „Gassners“, ließen den Tag gerade so vorbeirasen. Informative Infos machten die Runde.
Das Wichtige kam wieder zur Mitternachtsstunde. Leider kann ich mit Worten keinen Delkim nachahmen, aber ich versuchs trotzdem. Aufgepasst: Lülülülülülülülülülülülüüüüüüüü kam aus der Sounderbox und wir sahen von Max nur noch einen Kondensstreifen im Zelt! „I hob eam“, hörten wir von draußen und machten uns auf den Weg. Auch wieder ein Starker, der beim ersten Kescherversuch Max gehörte und auf das Gramm genau 15 kg wog. Knipps, knipps und wieder zurück ins Zelt.
Keine drei Stunden später hatte Max den nächsten Spiegler an der Leine, der sich im Verhältnis zu seinen großen Brüdern am meisten zur wehr setzte. Beim sage und schreibe siebten Mal konnte ich ihn Keschern und nach dem betrachten eines, in Zukunft wunderschönen Karpfens der momentan noch 4 kg wog, wurde er ins kühle Nass zurückgesetzt. „Ha, wieda auf die gleiche Boilie-Mais Kombi“, sagte Kurt und „und i griag kanen Biss, des deafs jo ned sein!“.
Ihr könnt es euch denken, Kurtis Delkims blieben auch jene Nacht stumm. Wir waren ratlos!
Der Samstag verging ebenfalls schnell. Beispiel: Wie macht ein Formel 1 Boilide? Wieder ein Sound, den ich nicht mit Worten beschreiben kann und ich versuche es auch nicht. Ich beschreibe es so, aufgepasst: „wie sich ein schnell vorbeifahrendes Auto halt so anhört“, so schnell verging der Tag. Wieder hatten wir keinen Karpfenrun und der Südwind, der die letzen Tage und Nächte schon kommen sollte, ließ sich immer noch bitten. Laut den Gassners sollte der nicht eintretende Wind kein gutes Zeichen sein und wenn Bisse erfolgen sollten, dann nur wenige (auf den ganzen Teich bezogen!). Sie sollten recht behalten…
Die dritte und letze Nacht brach herein und das Champions-League-Finale beschäftigte uns bis 23 Uhr. Nachdem Schweini den Elfer verschossen hatte, rief die Liege nach uns. Ein paar Stunden vergingen und ein erneuter Run auf meiner Rute weckte uns zum Appell. Gute 5 Minuten Drillzeit lagen hinter mir und der schwerste Carp der Session mit 17,20kg zappelte im Netz. Am Morgen wurden wieder ein paar schöne Bilder zu Land und zu Wasser geschossen und der prachtvolle Karpfen schwamm in die Tiefe. Jetzt ganz ehrlich, so groß könnten sie immer sein. *fettes grinsen bis über beide Backen*
Ja, ja, mein Herr Papa scheint verflucht zu sein. Es ist schon der 17. von 24. Tagen, die wir zusammen am Maierteich verbringen durften, an dem er keinen Karpfen fangen konnte. Aber Glück auf, die nächste Revanche gibt es schon im August beim August. Also, lasst die Köpfe niemals hängen, falls ihr mal Schneider nach Hause geht, die nächste Chance kommt bestimmt.
Wir sehen uns am Wasser, Mandi