Morgens sechs Uhr in Hallein bestiegen Jasmin und ich unser stählernes Gefährt und begaben uns in Richtung Großwilfersdorf/ Fürstenfeld um die Jagd nach unseren beschuppten Freunden aufzunehmen.
Fischercamp Thermenland ´12
Nach gemütlichen 3 Stunden im Auto und einen Zwischenstopp beim Lebensmittelmarkt mit Hausverstand, konnte das Errichten unseres Tackles beginnen. Der vom Wetterfrosch angekündigte Sonnenschein lies nicht lange auf sich warten. Nachdem wir das Zelt samt Überwurf auf Platz 2 aufgebaut hatten, blickte sie das erste Mal zwischen den Wolken hindurch. „Juhu, die Sonne kommt“, sagte Jasmin als sie mir half die Montagen mit dem Futterboot auf die gewünschten Spots zu bringen. Nachdem wir beide bereits 2010 am Bergteich Stellung bezogen hatten und sie mir das ganze Jahr beim Reden über das Carphunten zuhören darf/muss *grins*, kennt sie sich schon hervorragend aus. Boilies, Stopper, Backlead, Montagen, Inline Blei etc. alles kein Problem für meine Maus. Da es erlaubt ist mit 3 Ruten zu angeln, konnte ich wieder meine drei Lieblingködervarianten ans Haar hängen:
Diese Ködervariationen fischte ich bis Donnerstagmittag durch, nur die Vorfachlängen hatte ich nach anfänglicher Scheu vor dem Schlamm verkürzt. Von ca. 30cm auf 18cm.
Kaum waren die Montagen an ihren Platz, rührten sich meine drei Rutenspitzen. Die Linke davon, weil ein kleiner Barsch meine Backleadschnur attackierte, die Rechte weil es zwei Libellen auf meiner Rutenspitze trieben und die Mittlere, naja, wenn die beiden Äußeren sich bewegen hält sich die mittlere auch nicht mehr ruhig.
Der restliche Nachmittag blieb sowohl bei uns als auch bei den anderen beiden Anglern am Teich ohne Run. Also vergnügten wir uns mit Karauschen zupfen und Sonnenbaden. Um ca. Mitternacht der erste Pieps, kurzer Blick auf den Delkim und weiter gings ans Mützen. Kurz nach 1 Uhr, die Lichter meines grünen Delkims begannen zu leuchten und ein Dauerton kam aus dem Reciver, mit Schwung in die Crocs und ab zum Fisch. Als ich Kontakt aufnahm, war das Vergnügen auch schon wieder vorbei. Schnurschwimmer wie´s scheint. Also zurück zum Start, Ruten raus und ab auf die Liege. Um 02:30 Uhr erneuter Dauerton des grünen Delkims. „Es hatte sich das Anfüttern auf der Schotterbank am anderen Ufer ausgezahlt“, dachte ich mir als ich zur Rute lief. Kontakt zum Fisch und der Fisch nahm Schnur, Schnur und Schnur. „Jawohl, ein ordentlicher Karpfen ist dran“. Kaum gedacht und weg war er. Wie sich beim checken der Montage herausstellen sollte, fehlte die Montage, unfassbar ärgerlich.
Müde und verärgert über die zwei verloren Fische kochten wir uns einen Kaffee und bestaunten das herrliche Regenwetter das sich bis auf ein paar Lichtblicke über den ganzen Tag über ausdehnte. Kurz gesagt gab es nichts aufregendes, bis auf das Jasmin und ich ab Karausche 50 das Zählen aufhörten.
Nach dem sich die einzigen Sonnenstrahlen des Dienstagabends hinter den Bäumen versteckt hatten, bekam ich erneut einen Run. Dieses Mal leuchtete mich beim Lauf zum Rod Pod der gelbe Delkim mit Fugo drauf an, ein schöner Schuppi mit knappen fand sich im Keschernetz wieder. Fotoshooting ala Topmodel und ab ins kühle Nass. Keine Stunde später folgte ein weiterer Schuppenträger mit ca. 5kg+. Der Druck war von mir, ich beherrschte das Fischen doch noch und die Ehre war gerettet, auch Jasmin konnte sich freuen und wir konnten uns mit ruhigem Gewissen wieder auf die Liegen legen.
Mittwoch- Morgen packte mein Nachbar auf der linken Seite seine sieben Sachen und machte mir den Platz frei um mich mit meinen Ruten noch besser zu verteilen.
Da ich die zwei Tage davor genügend Zeit hatte, das Wasser zu beobachten, fiel mir immer wieder auf, dass sich entlang der Baumreihe ständig Fische tummelten und auf ca. 150m Entfernung so ein bisschen halb links sich gegen späten Vormittag und Nachmittag auch die Fische rollten.
Kaum waren die Ruten meines Nachbarn an Land, beluden wir das Futterboot und ab ging’s zu den Spots. Eine Stunde, nachdem wir mit der letzten Rute fertig waren fuhr der Erste ab. Danach hatten wir alle eineinhalb Stunden einen Run und daraus resultierend einen Drill und schöne Karpfen bekamen, es hatten auch einige Karpfen über 10 kg. Der Größte betrug immerhinn 17,30 kg und war ein langer, gesunder und schöner Schuppi. Dementsprechend hatten Jasmin und ich alle Hände voll zu tun.
Auch meine Maus war wieder voll im Einsatz, als ich gerade beim Nachbarn tratschen war ertönte die Funkbox. Ein kurzer Pieps auf der linken Rute, „aha“ dachte ich und plauderte weiter. Kurze Zeit darauf wieder ein kurzer Pieps auf der rechten Rute. „Oha, bin i scho so lange weg, gibt sie ma a Zeichen?!“, ich marschierte los und das Piepsen wurde immer häufiger, „jaja, bin e scho wieder beim zruck gehen“ dachte ich mir und kam am Platz an. Da stand die Rute am Rod Pod lehnend und meine Frau die mich ansah und die Hände auf der Abhakmatte hatte und fragte: „Wo bleibst den die ganze Zeit?“. Fress ich doch einen Besen samt Stiel, hatten wir nicht glatt einen Vollrun auf der mittleren Rute den mir der Funk nicht anzeigte. So drillte, kescherte und versorgte mein Schatzi den Fisch ganz allein. Vor lauter Glückseligkeit hatte ich Tränen in den Augen. So kam es das Jasmin einen kleinen aber markanten Spiegler mit 2 Kilo fing und stolz in die Kamera hielt. Auf meine Maus ist verlass, sie ist eben eine echte Fischers-Frau!
Die Sonne zeigte sich von ihrer schönsten und strahlendsten Seite, ich fing an unser Zeug zusammen zu packen und das Auto zu beladen, da hörte ich meine holde Maid. Also ging ich zu ihr und schlug folgenden Deal vor: „Dama die Ruten raus, und don mochma an Kaffee, okay?“. Sie willigte ein, also beluden wir das letzte Mal unser Futterboot mit Mais, Gerste, Hanf, Tigernüsse, CS-Boilies und Montagen und ab ging’s durch die Mitte. Das Kaffeewasser brodelte, die Sonne knallte volle Kanne runter und das Abbauen nahm seinen Lauf. Kaum war der Kaffee trinkfertig hörte ich erneut meinen Delkim nach Aufmerksamkeit schreien. Ich kam und kümmerte mich um den Patienten der sich, wie es schien, einen Haken einzog. Nach unspektakulärem Drill zeigte sich eine Silber schimmernde Flanke an der Oberfläche, also sagte ich: „Schatzi, weißt du nu wos i dir über Amur gesagt hab?“. Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern und so kam es, dass sich ein schöner Amur ins Keschernetz verirrte. Jawohl, ein krönender Abschluss. Erneut wunderschöne Bilder und mit viel geplantsche und zurück ins Element.
Klasse, so konnte der Urlaub aufhören….und das tat er auch;)!
Petri für den Sommer, Mandi
An alle Frauen, die einen Fisch-verückten Angler zu Hause haben: Fahrt einfach mit, es wird euch sicherlich gut gefallen!