Nun war es endlich soweit und ich kam in den Genus unser umgebautes Boot auszuführen. Nach wochenlangen Umbauarbeiten war meine Zeit gekommen! Mit von der Partie war Max, dem scheinbar nach dem Karpfenvirus von 2009 auch der unheilbare Wallervirus überkommen hat, was sich bereits in der !dritten! Woche wieder spiegelte.

Kommen wir nun zum wesentlichen, den Wallern. Um unseren Plan, nie länger als zwei Tage an einem Platz zu verbringen und nur auf dem Boot zu schlafen umsetzten zu können, nahmen wir nur das allernötigste an Ausrüstung mit auf die Reise. Und die Woche begann bereits am ersten Morgen so wie man es sich erträumt. Max konnte auf seiner Rute, die unter einen Busch gespannt war, einen 182cm Brocken fangen. Wie bereits Paolo schrieb und es von unserem ganzen Team zelebriert wird, war ich an der Reihe und bekam zwar am gleichen Nachmittag noch meine Chance, doch der Anhieb ging leider ins Leere. So kann eine Woche beginnen, oder? Wobei die größten Hoffnungen beim stetig steigenden Wasserspiegel, während den ersten beiden Tagen lag.

Doch da es wieder anders kam als gedacht und wir zwei Nächte ohne Bisse verbrachten, legten wir einen Zwischenstopp im Camp ein wo wir uns eine köstliche Pizza einwarfen. Kurz darauf ging es weiter zu unseren nächsten Spot. Doch jetzt fiel der Wasserspiegel des großen Flusses ständig und das äußerst rasch. Der Erfahrung und den Erzählungen unzähliger Berichte anderer Wallerfischern zu Folge, sind das keine guten Vorzeichen für weitere Fänge. Doch wie uns Paolo zwei Wochen zuvor während der Laichzeit bewies, kann alles anders kommen und ja, wir wurden eines besseren belehrt.

Aus meiner Sicht war einer der Höhepunkte der Woche, dass ich endlich auch Rapfen und einige wunderschöne Barben bis 61 cm überlisten konnte, da mich meine Teamkollegen (ich will keine Namen nennen Paolo) immer damit aufzogen. Natürlich mussten wir auch unsere Sicherheitsausrüstung am Boot auf Herz und Nieren testen. So stürzte ich mich mit unserem Rettungsring in die 50cm Untiefen des „grande Fiumo“. (siehe Bilder)

Hier muss ich mich auch noch bei Max bedanken, der die Montagen mit meiner Mithilfe perfekt ablegte. Leider musste er nach einem Schwächeanfall seines Sessels die meiste Zeit am Boden sitzen (auch hier gibt es einen Bildbeweis).

Die folgende Nacht sollte die Nacht der Woche werden. Zwischen Mitternacht und 5 Uhr Früh konnten wir drei Waller mit 176, 186 und 189cm landen.  In der darauf folgenden Nacht folgte noch ein 164cm großes Muskelbündel.

Der dritte Ankerplatz brachte uns nur einen Biss, den ich leider nach hartem Drill fünf Meter vor dem Boot verlor. Zwischen den Platzwechseln waren wir im Camp der Wallerwelt super versorgt (Pizza, Pasta, Wein, Sanitäranlagen etc.) Natürlich darf ich auch unsere lustigen Gespräche und den Erfahrungsaustausch mit den anderen Wallerverrückten aus unserer Heimat und natürlich aus Deutschland nicht vergessen.

Kommen wir nun zur letzten Nacht, in dieser wir einen 134cm Waller ans Land hieven konnten und dem letztendlichen Resümee: Von den sechs Wallern war zwar kein „Rießenfisch“ dabei, aber trotzdem brauchen wir uns mit folgenden Maßen nicht verstecken:
Max 182 .176 , 168cm und ich 134, 186, und 189cm .

Nach dem slippen und putzen unserer Boote (perfekte Betreuung von Markus und Jan), genossen wir noch eine Pizza (nein wir waren nicht immer am futtern) und fuhren zufrieden nach Hause. Nicht einmal der 20km Stau vor der Mautstelle Sterzing konnte uns diese super Woche madig machen. Und so können wir jetzt schon die nächsten Trips nicht mehr erwarten, bei denen wir es auch auf die Karpfen probieren werden. Somit wünsche ich allen ein kräftiges Petri Heil

Euer Kurt