Vor rund einem Jahr ist ein Traum in Erfüllung gegangen – „Das Haus am See“.

Genau genommen wohnen wir jetzt an einem Fluss, welcher der Abfluss des  Sees ist, was die ganze Sache eigentlich noch interessanter macht. Denn wir können es uns aussuchen, ob wir von  unserer Terrasse aus, oder vom Boot aus im Fluss oder See angeln.  Alles hat seinen Reiz!

Direkt am Wasser zu leben, ist schon etwas  ganz Besonderes! So kann man das Verhalten der Fische das ganze Jahr über beobachten, in Bezug auf Veränderungen, Wetter bedingt, Mondphasen, Temperatur und Jahres- bzw. Tageszeit bedingt.

Als wir nachdem Einzug die Angel das erste Mal von unserer Terrasse aus ins Wasser hielten, war es bereits Anfang Dezember und dem entsprechend auch kalt. Den aller ersten Fisch, konnte mein Junior mit einem Mepps, Größe 0, überlisten… Es war überraschender Weise ein Saibling. Keine 5 Minuten später, konnte er noch mit einer schönen Seeforelle nachlegen – wir waren begeistert!  In diesem Winter sollten noch einige Salmoniden folgen, so auch Bach- und Regenbogenforellen.

Im März nutzten wir dann die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und erkundeten den Fluss mit unserem Boot. Auch dieser erste Ausflug wurde mit einer schönen Seeforelle belohnt, welche diesmal auf einen 3er Mepps biss.

Anfang April legte ich dann am Abend nach der Arbeit meine Falle aus – einen schönen Tauwurm auf Grund. Obwohl es draußen noch richtig ungemütlich war, kam der Biss gegen 22 Uhr. Wir saßen im warmen Wohnzimmer, als der Funk Alarm schlug.  Zum Vorschein kam eine große Barbe mit gut 2 kg, der noch einige in diesem Monat folgen sollten.

Im Mai biss dann der erste „Dickkopf“ an. Die Döbel erreichen hier passable Größen und mit ihnen ist immer zu rechnen – egal ob Wurm, Maiskette oder Boilies.

Der Juni stand ganz im Zeichen der Barsche. Es gibt sie in allen Größen und ihre Beissfreudigkeit kann manchmal schon nervig werden, wenn man sich auch mal einen anderen Fisch an den Haken wünscht. So konnten wir mit Wurm, Made, Spinner, Gummifisch und kleinen Fischchen auch das eine oder andere größere Exemplar überlisten.

Mittlerweilen war es Juli und die Karpfen machten sich durch laute Platscher im Wasser bemerkbar, sobald es dunkel wurde. So erkundeten wir unser Fischrevier vor unserer Terrasse beim Schnorcheln und Tauchen, um geeignete Plätze zu finden. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, da inzwischen das Unterwassergras im Fluss schon wucherte. Ich begann jeden Tag ein bisschen zu füttern, mit Partikel und natürlich mit CS Baits; immer nur ein paar Hände Kugeln auf zwei Plätze, wo der Untergrund schön steinig war. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und die ersten Karpfen zwischen 3 und 5 kg gingen an den Haken. Gelegentlich waren auch Schleien dabei, die sich die Boilies reinzogen. Waren es zu Anfang eher die süßen Kugeln – White Candy und Monkey´s Delight, die Fische brachten, so entpuppten sich nach und nach die Stinker – Fugo und vor Allem Crazy Crab – als die Topköder.

Aber nicht nur beim Boilie-Angeln konnten wir die Karpfen überlisten, wir hatten auch welche dabei, beim Köfi-Angeln mit feiner Stoppl-Montage bzw. an der Feederrute. Da machen die Drills richtig Spaß! Aber leider verloren wir auch 2 schöne Karpfen, die Fluss abwärts nicht zu halten waren. Nach einer kurzen Beissflaute, Ende August, haben die Carps jetzt Ende September wieder richtig begonnen, zu beißen.

Nicht nur der Fluss brachte Fische, sondern wir konnten auch beim Schlepp- und Spinfischen am See, schöne Barsche und auch Hecht fangen. Leider blieb heuer noch zu wenig Zeit, für die Karpfen-Angelei am See. Aber wir fanden schon zwei geeignete Stellen, welche im nächsten Jahr  befüttert und beangelt werden J; das ist zumindest der Plan. Abschließend kann ich nur sagen, wir lieben das Leben am Wasser! Nicht nur die Angelei, sondern auch die Eindrücke der Natur am Wasser sind einzigartig mit Bibern, Wasserratten, Igeln und Fledermäusen, Enten, Haubentauchern und Schwänen.

Es ist großartig, nach der Arbeit heim zu kommen und noch ein, zwei Stunden beim Fischen abzuschalten – das Leben ist schön!

Euer Paolo